Wir waren zu Besuch im niederösterreichischem Thaya, bei Erich Kasses, Österreichs einzigem Slow Baker.   Die Bäckerei Konditorei Kasses besteht bereits seit 1925 in der 3. Generation und Erich Kasses hat den Spagat zwischen traditionellem Handwerk und einem modernen, dynamischen Betrieb bravurös gemeistert.

Erich Kasses hat die Brotvernarrtheit im Blut: „Ich weiß, dass mein Großvater alles richtig gemacht hat und mache daraus kein Geheimnis: Wenige Zutaten, viel Zeit! Das war der Ursprung der Bäckerskunst und soll auch seine Zukunft sein.“ Daher gibt der Bäckermeister sein Wissen nicht nur im eigenen Betrieb weiter, sondern auch für überregionale und sogar internationale Projekte. Kasses ist zum Beispiel 1. geprüfter „Slow Baker“ Österreichs und Miterfinder der Brotinnovation „Health Bread“.

Wenige Zutaten, viel Zeit – das ist ein Slow Baker

Dass Erich Kasses in die Fußstapfen seines Vaters und Großvater treten wird, war Anfangs gar nicht so sicher. Aber dann hat er doch die Leidenschaft für den Bäcker-Beruf entdeckt und 1988 die Bäckerei übernommen. Brot ist für Erich Kasses mehr als ein Grundnahrungsmittel, es ist ein Kulturgut, das genau so erhalten werden muss wie die Backkunst, die aus den einfachen Zutaten Mehl, Wasser, Salz und Hefe die Brotspezialität zaubert, für die das Brot der Bäckerei Kasses bekannt und beliebt ist.

Time is money – das funktioniert nicht

Neben besten Zutaten, die der Bio-Zertifizierte Betrieb ausschließlich aus der Region,viele davon aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft bezieht, ist vor allem die richtige Behandlung der Milchsäurebakterien im Sauerteig wichtig. Seine Haustiere, wie Erich Kasses seine Milchsäurebakterien liebevoll bezeichnet, werden alle acht Stunden mit Mehl und Wasser gefüttert. Bis zu 72 Stunden dauert die Ruhezeit in der modernen Reifekammer. Diese zeitintensiven Fermentationsprozesse machen es möglich, Brotspezialitäten ohne Backzusätze und Stabilisatoren herzustellen.

Dass dieses Konzept gut ankommt beweisen die vielen zufriedenen Kunden, die vor allem in Wien zu Hause sind und oft schon auf die Brotlieferungen aus Thaya warten.  Alle Verkaufsstellen findet ihr direkt bei kasses.at.

Wir haben uns aber nicht nur in der Backstube umgesehen sondern auch selber Hand angelegt. Unter der fachkundigen Anleitung von Erich Kasses und seiner Tochter entstanden neben Handsemmerl und Salzstangerl auch Mohnweckerl und anderes Gebäck. Wie informativ und lustig es in der Backstube zugegangen ist, haben wir für euch mit der Videokamera eingefangen.

Wir bedanken uns bei der Bäckerei Kasses für diesen interessanten und lustigen Nachmittag und auch für die tollen Kostproben die wir in kürzester Zeit verspeist haben.

Eines haben wir uns ganz fest vorgenommen – in Zukunft machen wir einen großen Bogen um Tiefkühlteiglinge, Fertigmischungen und Backshops.

 

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