Heute entführe ich euch wieder an einen wunderschönen historischen Ort im 9. Wiener Gemeindebezirk. Das Gartenpalais Liechtenstein ist im Besitz der Stiftung Fürst Liechtenstein und beherbergt unter anderem eine der größten und wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt.
Zu Anfang möchte ich mich beim tollen Team des Gartenpalais Liechtenstein für die interessante Führung und natürlich wieder bei meinen lieben Freunden, den Instagramers Austria für die Organisation ganz herzlich bedanken. Übrigens wenn ihr auch mal coole Orte besuchen möchtet, dann abonniert doch einfach den Facebookkanal der Instagramers Austria und schon werdet ihr über die nächsten Events informiert (diese Events sind immer sehr rasch ausgebucht – da muss man schnell sein 😉 )
Nun aber zum Gartenpalais Liechtenstein, es wurde eine Mischung aus Stadt- und Landhaus im römischen Stil, ein Palazzo in villa erbaut. Der Rohbau wurde 1700 vollendet aber es sollten noch neun Jahre bis zur endgültigen Fertigstellung vergehen.
Ich starte nun mit euch einen Rundgang durch das Palais
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Im hellen Entrée des Gartenpalais Liechtenstein, der „Sala Terrena“ sticht sofort die wunderschöne Deckenbemalung von Johann Michael Rottmayr ins Auge.
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Aber das absolute Highlight ist sicherlich der Goldene Wagen
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Dieser prunkvolle Wagen wurde 1738 von Fürst Joseph Wenzel I. von Liechtenstein für seinen offiziellen Einzug als Botschafter Kaiser Karls VI. in Paris (und Versailles) im Dezember desselben Jahres bei dem berühmten französischen Konstrukteur Nicolas Pineau beauftragt.
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Mit Fürst Joseph Wenzel I. von Liechtenstein fand der Wagen später auch eine bedeutende
Wiederverwendung: Der Fürst wurde im Jahr 1760 von Maria Theresia mit der Abholung der Verlobten ihres
Sohnes Kronprinz Joseph, Prinzessin Isabella von Parma, anlässlich der Vermählung des Paares in
Wien beauftragt. Am 3. September hielt der Fürst im Goldenen Wagen in einer aufwändigen Auffahrt von
Gala-Wagen in Parma Einzug.
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Links und rechts von der Eingangshalle führen 2 Prunktreppen in den ersten Stock
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Auch hier fällt die wunderschöne Deckenbemalung auf.
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Diesen Blick in den herrlichen Garten, erhält man nur von ganz oben
Jetzt betreten wir den Herkulessaal
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Der Herkulessaal gilt mit seinen 530 qm als der größte profane Barocksaal Wiens. Und er ist sehr beeindruckend.
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Der Herkulessaal wird von dem farbenprächtigen Fresko des Malers und Architekten Andrea Pozzo (1642–1709) überspannt, das die Taten des Herkules und seine Aufnahme in den Olymp zeigt. Der aus Trient stammende Maler kam 1702 im Auftrag des Kaiserhauses nach Wien. Nach der Umgestaltung der Wiener Jesuitenkirche führte er für Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein von 1704 bis 1708 sein Spätwerk, die Freskierung des Grossen Saales im Gartenpalais Liechtenstein aus
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Pozzo zeigt die Geschichte des Herkules von seiner Geburt und der Erwürgung der Schlangen, die ihm Juno in die Wiege legt, über den Kampf mit dem Nemäischen Löwen und den übrigen Monstern, die Überwindung des Antäus und der Amazonen, die Demütigung durch Omphale, die Bestrafung des Nessus, seinen Freitod auf dem Feuerrost, über dem Hebe schwebt, bis zu seinem allegorischen Triumph, der Aufnahme in den Olymp. Dazwischen fügen sich als Imitationen von Bronzereliefs (Grisaillen) Herkules und Dejanira, die Übergabe eines Schwertes an Herkules durch Merkur und der Abschied des Herkules von Molorchus zu Cleonai vor der Tötung des Löwen. Der grosszügige Götterhimmel im Zentrum des Gewölbes führt illusionistisch in unendliche Fernen und zeigt das Ziel am Ende aller irdischen Qualen. Pozzo arbeitete an diesem Fresko – seinem Hauptwerk nördlich der Alpen – vier Jahre
Und nun kommen wir in die Bibliothek:
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Jetzt wird es magisch! Die wunderbare fürstliche Bibliothek beherbergt viele Schätze. Unter anderem eine Empire-Uhr von Johann Caspar Hartmann aus dem Jahr 1795. Sie hat die Form eines Rundtempels und besteht aus weißem Marmor, Granit, Lapislazuli und vergoldeter Bronze.
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Die Bibliothek der Fürsten von Liechtenstein umfasst heute rund 100.000 Bände aus allen Wissensgebieten vom 15. bis zum 19. Jahrhundert und spiegelt die politischen Funktionen, den Wohlstand und den Einfluss des Hauses Liechtenstein sowie die persönlichen Interessen einzelner Familienmitglieder wider. Um 1800 zählte die Liechtensteinische Büchersammlung mit ca. 40.000 Bänden – neben den Bibliotheken des Kaisers Franz und der Universitäts- sowie der Hofbibliothek – zu den grössten und wertvollsten Bibliotheken Österreichs.
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Ein einzigartiges Werk in der fürstlichen Bibliothek ist sicherlich das Buch von
• Sebastiano Serlio (1475–1554), Architettura di Sebastiano Serlio / Bolognese / in sei Libri divisa
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Ich konnte mich gar nicht sattsehen an dieser einmaligen Bibliothek mit ihrer klassizistische Möblage.
Anfangs habe ich ja erwähnt, dass das Gartenpalais Liechtenstein für seine Fürstlichen Sammlungen berühmt ist, leider kann ich euch davon keine Bilder zeigen, denn es herrschte leider absolutes Fotografierverbot. Aber die berühmten Namen der Künstler lassen bereits erahnen welchen einzigartigen Kulturschatz die Fürsten von und zu Liechtenstein über die Jahrhunderte zusammengetragen haben. Da gibt es Gemälde von Raphael, Rubens, Van Dyck und vielen anderen namhaften Künstlern, aber auch Möbelstücke oder wertvolle Teppiche werden gezeigt. Einen kleinen Einblick in die Sammlung gibt die entsprechende Wikipedia-Seite.
Ich hoffe, dieser kleine Rundgang hat euch genauso gefallen wie mir. Wenn ihr euch die Sammlung selbst anschauen wollt, dann könnt ihr an einer Führung teilnehmen.
FÜHRUNGEN IM GARTENPALAIS LIECHTENSTEIN
Öffentliche Führungen
Führungen mit hausinternen Kunstvermittlern finden an ausgewählten
Freitagen, jeweils um 15.00 Uhr statt (Einlass: 14.45 Uhr).
Tickets: EUR 20,- pro Person
Termine und Ticketverkauf
Gartenpalais Liechtenstein
Fürstengasse 1, 1090 Wien
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