Der Trend zum digitalen Einkauf hält unvermindert an. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden sich für den schnellen Klick statt des stationären Besuchs. Für die Logistik bedeuten die steigenden Paketmengen komplexere Prozesse und ein wachsender Bedarf an effizient genutzten Lagerflächen.
Onlinehandel wächst kräftig, auch in Österreich!
Erhebungen des Handelsverbands zeigen, dass rund 6,1 Millionen Österreicherinnen und Österreicher 2023 im Distanzhandel einkauften. Das entspricht einem Anstieg von knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark entwickelt sich der Anteil am Einzelhandel insgesamt. Im Jahr 2024 legte der Onlinehandel auf über 10,5 Milliarden Euro zu, was einem Marktvolumen von etwa 15,5 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes entspricht. Für 2025 prognostizieren Expertinnen und Experten erstmals eine Überschreitung der 11‑Milliarden‑Marke und einen Onlineanteil von rund 17,5 Prozent.
Auch Statistik Austria unterstreicht die zunehmende Bedeutung für Unternehmen. 2023 erzielten Betriebe im Schnitt fast ein Fünftel ihres Gesamtumsatzes über E‑Commerce, mehr als im Vorjahr, wo der Anteil bei 14 Prozent lag. Parallel zum Umsatz wächst die Bedeutung im Alltag. Durchschnittlich geben Personen in Österreich rund 1 220 Euro pro Jahr online aus. Dabei dominieren Mode, Elektronik und Möbel. Besonders Kleidung erreicht rund 245 Euro pro Kopf, Elektronik bewegt sich in der gleichen Größenordnung.
Logistik und Lagerflächen unter Druck
Die Nachfrage nach geeigneten Lagerstandorten steigt seit Jahren kontinuierlich an. Besonders in städtischen Regionen verschärft sich der Wettbewerb um verfügbare Flächen. Grundstücke für neue Logistikzentren sind knapp, während die Anforderungen an Lage und Ausstattung immer komplexer werden. Betreiber versuchen daher, bestehende Flächen besser zu nutzen und Hallen mit flexiblen Strukturen auszustatten. Ein zentraler Aspekt ist die Effizienz im Inneren der Lager. Unternehmen investieren in moderne Systeme, die Regalkapazitäten verdichten und Arbeitsabläufe beschleunigen. Wenn Unternehmen ein Schwerlastregal kaufen, achten sie dabei weniger auf kurzfristige Anschaffungskosten als auf Langlebigkeit, Anpassungsfähigkeit und Sicherheit im Betrieb. So lassen sich auch hohe Warenmengen zuverlässig organisieren, selbst wenn die Grundfläche begrenzt bleibt.
Der Fulfillment-Markt boomt global
Der Fulfillment-Sektor wuchs zuletzt auf deutlich sichtbarem Niveau. Schätzungen eines Marktforschungsberichts setzen den globalen Markt für E-Commerce-Fulfillment-Leistungen mit 124 Milliarden USD im Jahr 2024 an. Bis 2030 soll er sich mehr als verdoppeln und die Marke von 272 Milliarden USD erreichen. Dieser Zuwachs ergibt sich aus der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von knapp 14 Prozent. Eine andere Quelle verzeichnet für den gesamten Fulfillment-Sektor im Jahr 2023 einen Marktwert von etwa 100 Milliarden USD mit der Prognose, bis 2032 rund 200 Milliarden USD zu erreichen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von etwa 7,5 Prozent.
Unternehmen reagieren auf diese Marktdynamik, indem sie Fulfillment-Dienstleister eng in ihre Logistikprozesse integrieren. Diese übernehmen Lagerung, Kommissionierung, Verpackung und Versand, manchmal auch inklusive Retourenmanagement und Expressoptionen. Die Konkurrenzarchitektur verschiebt sich dadurch immer stärker in Richtung Effizienz und Integration. Insbesondere in Südostasien und Lateinamerika wächst der Bedarf an flexiblen Fulfillment-Strukturen rasant. Dort entstehen moderne Netzwerke mit dezentralen Lagern, die schnelle Lieferungen ermöglichen und Kosten senken.
Umsatz-Boost ohne Ende
Die aktuellen Entwicklungen zeigen ungebrochenes Wachstum im österreichischen Onlinehandel. Neue Produktkategorien wandern ins Netz, vom täglichen Bedarf bis hin zu komplexen Dienstleistungen. Diese Entwicklung verändert Einkaufsgewohnheiten und verschiebt Marktanteile spürbar in Richtung digitaler Kanäle. Parallel dazu intensivieren Unternehmen ihre Aktivitäten, um online sichtbarer zu sein und den Absatz direkt über digitale Plattformen zu steigern. Dadurch entstehen neue Vertriebsmodelle, die klassische Handelsstrukturen zunehmend herausfordern.
