Der Spaß am Zocken kennt keine Grenzen. Doch wenn es um die Regeln rund ums Glücksspiel geht, macht der Standort des Spielers einen gewaltigen Unterschied aus.
In Österreich haben Lotterien, Kartenspiele und mehr eine lange Tradition. Schon am Hof der lebenslustigen Kaiserin Maria Theresia gehörte das Glücksspiel zu den bevorzugten Zeitvertreiben. Heute sind vor allem die eleganten Casinos in Wien, Baden bei Wien, Salzburg und Innsbruck Besuchermagneten.
Wer etwas weiter von den staatlich geregelten landbasierten Spielpalästen entfernt ist oder eine legere Atmosphäre bevorzugt, kann genauso gut bequem vom heimischen Sofa aus zocken. Bedingung dafür ist allerdings, dass das Online-Casino eine legale Lizenz besitzt. Ansonsten wird das Zocken rasch zum Vabanque-Spiel mit dem Gesetz.
Grundsätzlich gilt in der Europäischen Union, dass Online-Casinos legal sind, sobald sie eine Lizenz aus einem der EU-Mitgliedsstaaten besitzen. Diese Lizenz bestimmt über die Millionensummen, die in der Regel in Form von Steuern und Abgaben in die Staatskassen fließen. Außerdem ist der Lizenzgeber automatisch der Gerichtsstand, so dass die verschiedenen Casino Anbieter, Online-Casinos Echtgeld ist eines davon, an die jeweiligen Gesetze gebunden sind und die Zocker Rechtssicherheit besitzen.
In Österreich sind Online-Casinos zunehmend populär. Allerdings sind hier nur Webseiten mit einer Lizenz aus Österreich erlaubt. Eigentlich ist nämlich das Zocken im Casino illegal, es sei denn, dass eine durch die Lizenz ausgedrückte Sondererlaubnis vorliegt. Damit behält sich der Staat quasi ein Glücksspielmonopol vor.
In Deutschland und der Schweiz gelten für Online-Casinos ähnliche Regeln, um sich sowohl die Steuereinnahmen wie die Rechtsobrigkeit zu sichern.
Vor dem Anmelden sollte deshalb im Impressum geprüft werden, dass es sich nicht um einen Anbieter ohne zulässige Genehmigung handelt. Das ist auch im Interesse der Zocker. Obwohl etliche Gerichtsurteile bestätigt haben, dass Verträge mit ungenehmigten Online-Casinos ungültig sind und verspieltes Geld eingeklagt werden kann, sind die Chancen eher gering. Das gleiche gilt auch, wenn es darum geht, Gewinne tatsächlich ausgezahlt zu bekommen. Vor allem Webseiten aus der Karibik, Russland und anderen unsicheren Drittländern gelten zudem als besonders riskant, wenn es um Identitätsdiebstahl und Datenklau geht.
Der Besuch von legalen, staatlich beaufsichtigten Online-Casinos schützt davor. Ein echter Glücksfall für Österreichs Zocker ist außerdem das Steuersystem. Wer nur gelegentlich spielt, muss seine Gewinne nicht versteuern, selbst wenn der Jackpot geknackt wird.
Voraussetzung ist allerdings, dass es sich wirklich um Glücksspiel handelt. Geschicklichkeitsspiele wie Schach und Darts, wo es in erster Linie aufs Köpfchen, beziehungsweise eine hervorragende Hand-Augen-Koordination ankommt, fallen nicht unter diese Kategorie.
Wer regelmäßig zockt, kann außerdem in die Gruppe der Berufsspieler eingeordnet werden. In dem Fall gelten Gewinne als Einnahmen und müssen als solche versteuert werden.
Wien gilt seit langem als Hochburg der Pokerstars in der EU. Der Student Pius Heinz, der als 22-Jähriger in Las Vegas zum ersten Pokerweltmeister aus Deutschland gekürt wurde, der gebürtige Berliner und Pokerweltmeister von 2021 Koray Aldemir, Superstar Fedor Holz und mehr hat es zumindest für ein paar Jahre in die Donaumetropole gezogen. Den Amateurstatus haben sie alle nur kurz behalten.
Die meisten Pokerspieler bringen es zwar nicht so weit, doch wer regelmäßig zu den Karten greift, sollte sich vorsichtshalber nach den steuerlichen Auswirkungen erkundigen. Reines Glücksspiel wie Lotto oder Slots hingegen bringen dem Staat außer den anfallenden Abgaben nichts ein.
Eine Besonderheit beim Zocken in Österreich trifft vor allem auf die populären Sportwetten zu. Jedes Bundesland regelt dabei nämlich für sich, wann und welche Tipps erlaubt sind. Die Unterschiede reichen dabei von den Uhrzeiten, zu denen getippt werden darf, bis zu der Art der jeweiligen Wette.
Allein im Jahr 2020 wurden in Österreich mit Sporttipps Bruttoumsätze von 283 Millionen Euro erzielt. Unter dem Begriff versteht sich der Differenzbetrag zwischen Einsätzen und Spielergewinnen. Der Bruttoumsatz von Online-Casinos im Land kam 2020 auf 284 Millionen Euro. In diesem Jahr wird ein Bruttoumsatz in Höhe von 302,5 Millionen Euro erwartet.
Der größte Lottogewinn aller Zeiten in Europa ging am 8. Dezember 2023 nach Österreich. Der Jackpot bei den Euro Millions betrug 240 Millionen Euro – steuerfrei.
Im Vergleich dazu nimmt sich der Rekord-Jackpot an Österreichs Automaten fast bescheiden aus. Knapp 332.000 Euro kassierte ein Besucher aus Kärnten im November 2023 bei einem Besuch in der Spielbank Wien. Er war bereits der dritte Zocker, der im vergangenen Jahr den Jackpot in dem betreffenden Spiel holte. Der Clou dabei: Die Fort-Knox-Automaten in allen 12 Häusern der Casino Austria sind miteinander verbunden, so dass der Jackpot aus diversen Städten gefüttert wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Ländern wird in Österreich zwischen großem und kleinem Spiel unterschieden. Eine Ausnahmegenehmigung ist dabei nur für das große Spiel erforderlich. Die Einordnung erfolgt durch die Höhe der Einsätze. Wird um Cent- oder niedrige Euro-Beträge gezockt, handelt es sich ums kleine Spiel. Wird tiefer in die Tasche gegriffen, handelt es sich ums große Spiel.
Obwohl es keine Grenzen beim Spaß am Zocken geht, sollten die lokalen Regelungen nicht unterschätzt werden. Rechtssicherheit ist auch beim Glücksspiel ein echter Gewinn.