Wer durch Wien spaziert bewundert auch seine historischen Gebäude mit ihrer besonderen Ausstrahlung und Geschichte. Weil es nicht ausbleibt, dass immer mehr Gebäude aus der Gründerzeit modernisiert werden, schwindet auch manch lieb gewonnene Tradition, wie historische Fliesen auf Böden und Wänden. Wir erhellen den Werdegang der Fliesen, worin sich Boden- und Wandfliesen unterscheiden und was heute beliebte Fliesen in Wien sind.
Die Geschichte der Fliesen
Assyrer und Babylonier kannten schon 4.000 bis 3.000 v. Chr. verblüffend schöne Stiftmosaike in dickem Wandputz. Indes finden sich erste handbemalte Keramikfliesen 2668 v. Chr. als Boden- und Wandfliesen in der ägyptischen Stufenpyramide von Djoser in Sakkara. Anschließend beeindruckten Chinesen 1.500 v. Chr. durch feine weiße Fliesen, Elamiter im 13. vorchristlichen Jahrhundert durch glasierte und Tunesien im 6. Jahrhundert vorchristlicher Zeit durch bunte Fliesen. Dann ersannen Griechen im 5. Jahrhundert v. Chr. erste Mosaike.
Nach Europa kamen Fliesen durch Römer 100 v. Chr. ist 400 n. Chr., die damit luxuriöse Privathäuser und Badehäuser schmückten, wie in Ostia. Schließlich prangte das maurische Spanien vom 13. bis 14. Jahrhundert durch seine Hochblüte wunderschöner Fliesenmosaike. Europa entwickelte schließlich im Jahr 1.000 erstmals nichtrömische Fliesen, die Schweiz 1.200 Stempelfliesen. Europäische Fliesen blieben bis ins 19. Jahrhundert handgemalt, bis in England 1840 mit Erfindung der Fliesenpresse die industrielle Herstellung begann. Derweil machte sich in Österreich die Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft einen Namen. Und in Wien verschönerten die Brüder Schwadron als Fliesenleger Zinshäuser und öffentliche Bäder, wie das Amalien- und Dianabad. Heute sind edle marmorierte Fliesen oder originelle Fliesen mit Holzoptik oder Steinoptik wie von fero-term.at beliebter. So können Sie Ihren Traum von schönen Fliesen im Badezimmer vom Fachmann einfach verwirklichen.
Unterschied von Bodenfliesen und Wandfliesen
Wer mit Fliesen Badezimmer verschönern möchte sieht auf den ersten Blick nicht gleich, worin sich Boden- und Wandfliesen unterscheiden. Und doch sind sie verschieden in der Anwendung.
– Bodenfliesen für drinnen und draußen sind belastbar, frostsicher und rutschsicher. So halten sie im Badezimmer oder in einem Trockenraum zum Beispiel eine schwere Waschmaschine im Schleudergang und tobende Kinder aus. Daher gilt für Bodenfliesen im Bad Abriebklasse zwei bis vier. In Privathäusern mit Kindern ist vor allem Abriebklasse drei ideal. Nur bei sehr vielen Kindern oder Unternehmen mit hoher Besucherzahl ist vier besser.
Weil widerstandsfähige Fliesen für den Boden aus stark verdichtetem Material bestehen sind sie hart und schwerer zu schneiden. Zur Fixierung am Boden klopft man sie energisch in den Kleber am Boden ein.
Meistens sind größere Bodenfliesen nachgefragter, obgleich kleinere Mosaike bruchsicher und besonders rutschfest sind. Auch sind unglasierte Fliesen sehr trittsicher und stabiler als glasierte. Beim privaten Bad ist R10 mit normaler Rutschfestigkeit ausreichend, R13 ist höchste Rutschfestigkeit.
– Wandfliesen müssen weniger Druck aushalten, weshalb sie dünner und leichter als Bodenfliesen sind, oft auch kleiner. Ab Abriebklasse 0 aufwärts sind alle Fliesen für Wände geeignet.
Wie viel Nässe eine Fliese verträgt, sehen Sie an der Einteilung A bis C. Wählen Sie Stufe A für normale Nutzung im Bad, Umkleiden und nicht ständig genutzte Feuchträume. Bevorzugen Sie B, wenn Sie sehr viel duschen, wodurch es häufig nass ist und C bei pausenloser Nässe.
Fürs Bad und dessen einfache Reinigung empfehlen wir Wasser abhaltende glasierte Fliesen aus Keramik oder aus strapazierfähigem Steinzeug. Oder Feinsteinzeug, das sogar noch besser, vielseitiger und verschleißfester ist als Feinkeramik, außerdem frostsicher und Chemikalien gut widerstehend.
Wandfliesen haften, indem man sie auf Kleber drückt. So saugen sie sich selbst fest, im Gegensatz zu Bodenfliesen. An wenig belasteten Stellen können Sie auch Wandfliesen auf Böden verlegen und leichtere Bodenfliesen auf Wände.
Aktuelle Trends bei Fliesen fürs Bad
Einerseits sind große Fliesen sehr nachgefragt, obgleich sie nicht leicht zu verlegen sind. Andererseits gewinnen Mosaikfliesen für den Boden mit individueller Gestaltung immer mehr Bedeutung. Mosaikfliesen sind kleine viereckige Fliesen, optimal in Feuchträumen aller Art. Sie bilden einen wunderschönen Blickfang und sind zugleich robust und langlebig. Keramik als häufigste Wandverkleidung konkurriert inzwischen aber auch mit dem vielseitigen und schicken Feinsteinzeug in Holzoptik oder Natursteinoptik. Damit können Sie in unzähligen Variationen stilsicher Ihr Bad einrichten. Ein weiterer moderner Trend ist es, Badezimmer bis zu 120 Zentimeter hoch zu fliesen.
Fazit:
Von früher bis heute sind Fliesen mit ihren matten bis kräftigen Farben oder sanft schimmerndem Glanz das perfekte Stilmittel für eine tolle Atmosphäre in Bädern und anderen Räumen. Dabei müssen Fliesen am Boden mehr Belastungen aushalten als Fliesen an der Wand. Alle verleihen ein tolles Lebensgefühl und schützen zugleich Böden und Wände vor Eindringen von Feuchtigkeit. So beglücken im modernen Österreich nun Badezimmer durch edel mit Gold marmorierte Fliesen, aparte weiße, schwarze, bunte oder pflegeleichte beige Fliesen.