Kaiser Joseph II. gibt 1766 den Prater für das Volk frei und legt damit den Grundstein für den Wiener Wurstel Prater. 100 Jahre später nämlich 1854 stellt Basilio Calafati eine große Chinesen Figur in der Mitte seines gleichnamigen Ringelspiels auf. 1873 wurde anlässlich der Weltausstellung der damals größte Kuppelbau der Welt mit einem Durchmesser von 108 m und einer Höhe von 85 m verwirklicht. 1897 anlässlich des 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I wird das Riesenrad in einer Bauzeit von 8 Monaten errichtet. es ist 65 m hoch und verfügt über 30 Waggons.

Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig und ließe sich auch noch lange fortsetzen. Vieles hat der Prater in seiner mehr als 250 Jahre langen Geschichte erlebt,  Kuriositäten kamen und gingen und vieles von damals würde wohl in Vergessenheit geraten hätte nicht ein gewisser Hans Pemmer, seines Zeichens Direktor an einer Hauptschule in Wien, 1933 in seiner Wohnung das Pratermuseum gegründet.

1964 schenkte Hans Pemmer seine Sammlung der Stadt Wien die das Pratermuseum gemeinsam mit dem neuen Wiener Planetarium neben dem Riesenrad an der Hauptallee des Praters unterbrachte.

Erst 60 Jahre später, genauer seit 15 März 2024, bekommt das Pratermuseum nun endlich ein repräsentatives Zuhause mitten im Wurstelprater. Das  das alte Pratermuseum war im Planetarium versteckt gewesen die Besucheranzahl hielt sich daher in Grenzen. Das soll sich nun mit dem zentralen neuen Standort auf der Straße des 1. Mai ändern. 

Das Pratermuseum versteht sich auch als Ort der Begegnung. Das Foyer, das für Veranstaltungen genutzt werden kann, ist ohne Eintritt frei zugänglich und lädt ein, das Gebäude von einer Straßenseite zur anderen – vorbei an einem großen Panoramabild – zu durchqueren.  Das  Panoramagemälde von Olaf Osten erzählt auf 100 Quadratmetern die Geschichte des Praters. Man entdeckt historische Gebäude wie die Rotunde, klassische Attraktionen wie Hochschau- und Geisterbahn sowie Persönlichkeiten – von Kaiser Franz Joseph bis zum ehemaligen Bürgermeister Michael Häupl oder auch Conchita Wurst und Kurt Ostbahn. 

Das eigentliche Museum befindet sich in den drei darüberliegenden Stockwerken und zeigt viele Objekte aus dem Alten Museum wie den Watschenmann oder einen Wahrsageautomaten. Auch das Originalmodell der Wiener Weltausstellung von 1873 kann wieder bewundert werden. Viele Ausstellungsstücke wurden liebevoll restauriert, so auch eines der Glanzstücke die „Fortuna“ vom gleichnamigen Ringelspiel.

Pratermuseum
Prater 92, Straße des Ersten Mai

Öffnungszeiten: ab 15. März 2024 Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr (01.01., 01.05., 25.12. geschlossen)
Eintrittspreis: EUR 8,00 / ermäßigt EUR 6,00. Freier Eintritt für alle unter 19 Jahren und jeden ersten Sonntag im Monat.
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Wer sich anschauen möchte wie das alte Museum ausgesehen hat, wir waren 2015 dort und haben eine Bilderstrecke mitgebracht →.

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