In 7 der 9 österreichischen Bundesländer gibt es eine Skihelmpflicht für Minderjährige unter 15 Jahren. Lediglich in den Skigebieten in Tirol und Vorarlberg herrscht keine verpflichtende Regelung für das Tragen von Skihelmen. Auch wenn ältere Jugendliche und Erwachsene von der Helmpflicht auf der Piste ausgenommen sind und in der Regel auch keine Strafen bei Nichteinhaltung verhängt werden, empfiehlt sich das Tragen eines Helmes beim Skifahren in mehrfacher Hinsicht.
Warum gibt es die Helmpflicht auf der Piste?
Rund 10% aller Verletzungen, die in Verbindung mit den rund 60.000 Wintersportunfällen in Österreich jedes Jahr stehen, haben Kopfverletzungen zur Folge. Insbesondere solche Verletzungen am Kopf sind in vielen Fällen besonders gefährlich für die Betroffenen. Verwendet man Skihelme mit Visier, lässt sich das Risiko von Kopfverletzungen sowie die Schwere der Verletzungen deutlich senken.
Aus diesem Grund wurde die Helmpflicht auf der Piste eingeführt. Denn durch Tragen eines Helmes können im Fall eines Sturzes in rund 85% der Unfälle schwere Schädel- und Gehirnverletzungen vermieden werden. Zudem ist auch zu beachten, dass es zu rechtlichen Problemen mit der Versicherung kommen kann, sollte die verunfallte Person bei dem Vorfall kein Helm getragen haben. Eine bestehende Unfallversicherung kann in einem solchen Fall mitunter die Versicherungsleistung verwehren, was wiederum einen unangenehmen Rechtsstreit zwischen Versicherung und Versicherungsnehmer nach sich ziehen kann.
Die Hauptursachen für Unfälle auf der Piste
Die Ursachen für Unfälle auf der Skipiste sind vielfältig. In einigen Fällen kommt es gar nicht auf den Skipisten zu Unfällen, sondern abseits davon. Die nicht präparierten Hohlwege und Abhänge neben den Pisten werden immer wieder von Skifahrern und Snowboardern befahren, die das Risiko unterschätzen. Nicht nur die Unfallgefahr ist hier deutlich größer, sondern auch die Gefahr, dass Hilfe nicht rechtzeitig an Ort und Stelle gelangen kann bzw. der Verunfallte überhaupt entdeckt wird. Generell zählt Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten auch auf der Piste zu den häufigen Unfallursachen. Zudem sind die Abhänge in den Skigebieten zunehmend überfüllt von einer großen Anzahl an Wintersportlern, wodurch die Kollisionsgefahr selbstverständlich steigt. Neben dem Skihelm stehen für den Wintersport noch zahlreiche weitere Ausstattungen zur
Verfügung, wie beispielsweise mit Protektoren verstärkte Handschuhe zum Schutz der Handgelenke oder speziell an Knien und Ellenbögen gepolsterte Skianzüge.
Auch Skibrillen gelten als nicht zu unterschätzendes Sicherheitsaccessoire, da gute Sicht auf der Piste entscheidend ist für unfallfreie Abfahrten. Zudem bieten diese auch Schutz vor der UV-Strahlung der Sonne, die durch den Schnee reflektiert und nochmals verstärkt wird.
Sicherheit bei anderen Outdooraktivitäten
Der Wintersport ist in den letzten Jahren insbesondere aufgrund der Einführung der Helmpflicht in Punkto Outdoorsicherheit in den medialen Fokus gerückt. Doch auch in anderen Sportarten im Freien sind ähnliche Bedenken hinsichtlich der Sicherung und Vorsorge angebracht. Beim Radfahren ist der Helm schon lange Zeit Begleiter bei Touren auf gut ausgebauten Radwegen wie auch in unwegsamem Gelände. Laut einer aktuellen Erhebung des ÖAMTC sind jedoch erst 38 % der Radfahrer mit einem Fahrradhelm unterwegs. Über die Hälfte der Zweiradbegeisterten verzichtet dementsprechend noch darauf. Bei rund 8.200 jährlichen Unfällen, bei denen
Radfahrer, aber auch Nutzer von E-Bikes und Scootern involviert sind, zeigt sich, dass hier noch deutliches Potenzial nach oben gegeben ist, was das Bewusstsein für mögliche Verletzungen betrifft. Das Risiko wird hier also noch deutlich unterschätzt.
Wie kann die Outdoorsicherheit erhöht werden?
Je nach bevorzugter Sportart stehen neben Helmen und Protektoren weitere Ausrüstungen zur Absicherung beim Sport bereit. Kletterer und Bergsportler sind so etwa nicht nur mit professionellen Seilen, Kletterwerkzeug und Kletterhandschuhen für den richtigen Halt sowie geeignetem Schuhwerk ausgestattet. Diese haben auch
alles mit dabei, um sich bei raschen Wetterumschwüngen schnell einen geschützten Ort, etwa im Notzelt, zu schaffen oder in Notfällen auch mit einer Signalpfeife oder Lampe auf sich aufmerksam zu machen. So sehr Sportler es schätzen, beim Trekking, Klettern oder Radfahren einmal abschalten zu können und bewusst keine
störenden Einflüsse zuzulassen, sollte das Handy heutzutage jedoch immer mitgeführt werden, um in Notfällen Hilfe rufen zu können.
Vorbereitung und Planung beim Sport im Freien
Selbst bei geführten Touren liegt es an jeder einzelnen Person, auch für die eigene Sicherheit zu sorgen. Wer Ausrüstung und Kleidung mit gesundem Menschenverstand für die Tour auswählt, hat damit bereits einen wichtigen Schritt getan, um den Sportausflug sicher und angenehm zu gestalten. Tauchen trotzdem Fragen auf, empfiehlt es sich, bereits erfahrene Mitglieder der Gruppe oder den Guide der Gruppe um Rat zu fragen.
Fazit
Outdooraktivitäten bergen ein gewisses Maß an Risiko. Halten sich Sportler an ein paar Tipps, kann dieses Risiko ganz einfach verringert werden. Ob Wandern, Biken, Laufen, Skifahren oder andere sportliche Betätigungen im Freien, die Sicherheit kann durch die Wahl einer nicht zu risikoreichen Strecke und einer geeigneten Ausrüstung relativ unkompliziert erhöht werden. Bei vielen Sportarten kann schon das Tragen eines Helmes das Risiko einer Kopfverletzung bei Unfällen drastisch reduzieren. Welches die jeweils geeigneten Maßnahmen zur Minderung des Unfallrisikos sind, kann am besten bei erfahrenen Sportlern in Erfahrung gebracht werden. Denn wer sicher unterwegs ist, hat auch mehr Spaß.