Österreich dient internationalen Produktionen bereits seit Jahrzehnten als beliebte Kulisse für Schlüsselszenen, bzw. für ganze Filme. Dies begann bereits in den 1940er Jahren, als Orson Wells „Der Dritte Mann“ in den Abwasserkanälen Wiens realisierte und so einen Filmklassiker erschuf. Die Bilder des Nachkriegswien und die legendäre Zithermusik von Anton Karas machten den Film unsterblich.

Nicht weniger berühmt wurde 1965 „The Sound of Music“. Die filmische Biografie der Familie Trapp wurde in der Stadt und im Bundesland Salzburg gedreht und kassierte nicht weniger als fünf Oscars. Doch diese beiden Streifen bildeten erst den Auftakt zu einer Reihe von Filmklassikern und internationalen Blockbustern, die in der Alpenrepublik gedreht wurden.

  • Die Beatles machten Obertauern weltbekannt
  • James Bond ist regelmäßig Gast in Österreich
  • „Die 4 Musketiere“ verwandelten Wien in Paris
  • Eine unmögliche Mission in der Staatsoper
  • Ein Tag in Wien wurde zum Kult

Die Beatles machten Obertauern weltbekannt

Musik spielte auch die Hauptrolle im Film „Help“. Als die vier Pilzköpfe nach Österreich kamen, um ihren zweiten Kinofilm zu realisieren, stand das Land Kopf. Die Beatlemania befand sich damals auf ihrem absoluten Höhepunkt. Schauplatz der verrückten Komödie war neben London und den Bahamas auch der beliebte Skiort Obertauern in Salzburg. Dort sorgte die Band während der Dreharbeiten regelmäßig für Aufläufe von Fans und Journalisten, die über jede noch so kleine Aktivität der Vier berichteten. „Help“ wurde weltweit ein Riesenerfolg und begründete auch die Karriere von Regisseur Richard Lester.

James Bond ist regelmäßig Gast in Österreich

Ein anderer britischer Superstar hingegen mied Österreich jahrzehntelang. Erst auf Einladung des damaligen Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk wählten die Produzenten 1987 erstmals Österreich als Drehort für einen James-Bond-Film. Das Debüt von Timothy Dalton mit dem Namen „Der Hauch des Todes“ wurde zu einem großen Teil in Wien gedreht. Zahlreiche Touristen-Highlights, wie Schloss Schönbrunn, das Palais Schwarzenberg, der Wiener Prater und der Musikverein erstrahlten auf der Leinwand im besten Licht.

Damit nicht genug doubelte die Stadt auch noch Bratislava. Dort hatten die Produzenten Schwierigkeiten eine Drehgenehmigung zu bekommen und bauten daher Wien kurzerhand zu der Stadt in der Slowakei um. Weitere Schlüsselszenen des Films fanden in Kärnten statt, wo die Filmcrew eine spektakuläre Actionszene auf dem Weißensee inszenierte. Der Film selbst spaltet bis heute die Gemüter, doch das hielt die Produzenten nicht davon ab, nach Österreich zurückzukehren.

Daniel Craigs zweite Mission in „Ein Quantum Trost“ spielte teilweise in Bregenz. Schon in „Casino Royale“ bewies die Neuausrichtung von James Bond Mut, als sie Pokerszenen in den Mittelpunkt der Handlung stellte. Damals erlebte das Onlinecasino, wo Games wie Blackjack online gespielt werden können, gerade einen ersten großen Boom. Bregenz ist jedoch nicht nur Standort eines des größten Casinos des Landes, sondern auch der berühmten Seebühne. Diese ist bekannt für ihre spektakulären Bühnenbilder. Diese nutzten die James-Bond-Produzenten für einen Höhepunkt von „Ein Quantum Trost“. Das riesige Auge von Giacomo Puccinis „Tosca“ erschien wie geschaffen für den Actionfilm und machte Bregenz auch abseits der Opernwelt berühmt.

Auch der vorletzte James-Bond-Film nutzte einen spektakulären Drehort in Österreich, um sich in Szene zu setzen. „Spectre“ drehte zahlreiche Szenen in Sölden, am Ötztaler Gletscher, in Altaussee und im Ausseerland. Das ice Q Restaurant in Sölden verwandelte sich dabei in eine Klinik und wurde zum Ausgangspunkt großartiger Actionszenen.

„Die 4 Musketiere“ verwandelten Wien in Paris

Ganz andere Action brachten da zahlreiche Hollywood-Stars nach Wien. Charlie Sheen, Kiefer Sutherland, Oliver Platt und Chris O’Donnell nahmen Wien wochenlang gefangen und realisierten die Geschichte vom Draufgänger D’Artagnan und dessen Kampf gegen Kardinal Richelieu in der Bundeshauptstadt, die sich für den Film in Paris verwandelte. Dabei drehte die Crew nicht nur in der Wiener Hofburg, sondern nutzte daneben auch noch zahlreiche andere Drehorte in Österreich. Weitere Schauplätze waren beispielsweise Korneuburg, Retz, die Burg Liechtenstein, die Seegrotte Hinterbrühl und Petronell-Carnuntum.

Das historische Wien taucht regelmäßig in Großproduktionen auf.
Fotocredit: domeckopol / Pixabay

Eine unmögliche Mission in der Staatsoper

Wien war auch Schauplatz einer weiteren bekannten Actionreihe. Tom Cruise ist es gelungen, mit seinen Agenten Ethan Hunt eine moderne amerikanische Version des Geheimagenten im Dienste ihrer Majestät zu erschaffen. „Mission: Impossible – Rogue Nation“ war der fünfte Teil der Filmreihe und spielte auch in der Wiener Staatsoper und in der U4 U-Bahn-Station Schottenring. Schon die Dreharbeiten an dem Ort, an dem der Wiener Opernball stattfindet, sorgten für mächtiges Aufsehen, das wurde nur noch durch die Filmpremiere übertroffen. Tom Cruise höchstpersönlich setzte sich dafür ein, dass die Weltpremiere von „Mission: Impossible – Rogue Nation“ in Wien stattfand. Zahllose Stars sorgten dafür, dass die Bilder von dem Event um die ganze Welt gingen.

Ein Tag in Wien wurde zum Kult

Nicht nur die großen Blockbuster, sondern auch kleine Independent-Filme suchten und fanden ihren perfekten Drehort in Österreich. „Before Sunrise“ aus dem Jahr 1995 ist ein kleiner Low-Budget-Film, der bis heute große Anerkennung erfährt. Die Lovestory, die teilweise in Wien spielt, erzählt die Geschichte des Amerikaners Jesse (gespielt von Ethan Hawke) und der Französin Celine (gespielt von Julie Deply). Die beiden verbringen ihre letzte gemeinsame Nacht in der Stadt an der Donau und führen die Kinogänger dabei durch zahllose Schauplätze der österreichischen Hauptstadt. Ihre Reise führt sie vom Riesenrad über den Friedhof der Namenlosen in zahlreiche traditionelle Wiener Cafés, über Maria am Gestade zur Arena, die Zollamt Steg Brücke bis zur Albertina und schlussendlich zum Westbahnhof.

Eine ikonische Szene von „Before Sunrise“ spielt im legendären Wiener Plattenladen Teuchtler. Bis heute kommen Touristen in das Geschäft, um sich den Originalschauplatz genauer anzusehen und die Szenen nachzuspielen. Dies beweist, welchen Eindruck die perfekte Location im richtigen Film auf die Fans machen kann. Österreich war in der Vergangenheit Schauplatz zahlreicher berühmter Filme und wird diese Tradition sicherlich auch in Zukunft fortsetzen können.

Einen Kommentar schreiben

Blogheim.at Logo