Bislang unterlag das Glücksspiel in Österreich dem jeweiligen Finanzministerium. Dies wird sich künftig ändern, denn das Land plant eine neue Glücksspielbehörde, die dieses Geflecht auflöst. Es gilt, sich um die jeweiligen Kernkompetenzen zu kümmern, was natürlich eine Verschlankung der Strukturen und eine schnellere Entscheidungsgewalt verspricht. Aber was hat es mit der Behörde generell auf sich und wie steht es um den Online-Glücksspielmarkt in Österreich?

Abbildung 1: Welche Aufgaben hat die neue Glücksspielbehörde in Österreich? Bildquelle: @ Jacek Dylag / Unsplash.com

Abbildung 1: Welche Aufgaben hat die neue Glücksspielbehörde in Österreich? Bildquelle: @ Jacek Dylag / Unsplash.com

Welchen Zweck hat die Behörde?

Wie bereits erwähnt, soll die Behörde das Geflecht der aktuellen Bürokratie entzerren. Während das Glücksspiel momentan noch der Finanzbehörde untersteht, die sich, bekanntermaßen, um etliche Bereiche zu sorgen hat, soll die Glücksspielbehörde alles, was zum Glücksspiel gehört, fortan eigenständig übernehmen. Es gilt:

  • Weisungsfreiheit – die Glücksspielbehörde soll weisungsfrei und unabhängig agieren können. Dies bedeutet natürlich, dass Entscheidungen einfacher und schneller getroffen werden können.
  • Operatives Geschäft – die Glücksspielaufsichtsbehörde wird das operative Geschäft übernehmen. Bis ins letzte Detail ist allerdings noch nicht alles geklärt.
  • Konzessionssenat – dieser wird für die Lizenz- und Konzessionsfragen gebildet und einbestellt. Dieser externe Rat soll die Transparenz, aber auch die Unvereinbarkeitsbestimmungen sicherstellen. Dies ist wichtig, denn rund um die Zuständigkeiten ist zuletzt ein Streit entbrannt, da die Korruptionsstaatsanwaltschaft vermutete, dass Glücksspielunternehmen Parteien illegal finanzieren könnten.

Generell ist aber auch die Moderne ein Grund dafür, dass Ministerien nicht doppelt und dreifach Rollen einnehmen sollen. Beim rein stationären Glücksspiel war dies noch möglich, da in Österreich die Spielhallen und Casinos ohnehin begrenzt waren. Doch mit dem Online-Glücksspiel kommt eine völlig neue Ebene auf die Ministerien dazu. Zudem ist die Angebotsbreite enorm groß, der Markt ist stark umworben. Um sich einmal einen Eindruck über die Vielfalt zu verschaffen, hilft ein Blick auf die besten Anbieter auf OnlineCasino.at im Vergleich. Da ist es nur sinnvoll, wenn es eine neue Behörde gibt, die die Thematik von der Pike an beherrscht und zugleich Politik und Wirtschaft voneinander trennt.

Wie ist der Online-Glücksspielmarkt in Österreich geordnet?

Das Thema Glücksspiel ist einfach, doch sobald das Internet mit ins Spiel kommt, wird es auch in Österreich kompliziert:

  • Österreichische Regelung es herrscht ein Glücksspielmonopol und einzig die Angebote der Casinos Austria sind registriert und lizenziert. Über Tochterunternehmen dürfen sie eigene Online-Casinos präsentieren. Dies bezieht sich aber nur auf das große Spiel, denn Sportwetten und Lotto fallen nicht unter diese Variante des Glücksspielgesetzes. Sportwetten sind somit fast überall und von jedermann anbietbar, sofern einige Regeln beachtet werden.
  • EU-Regelung – Österreich gehört zu EU und muss sich dem EU-Recht beugen. Dieses bescheinigt die Dienstleistungsfreiheit, auf die sich Online-Casinos mit Sitz in der EU beziehen. So gilt, dass jedes Unternehmen, welches in einem Land der EU lizenziert und reglementiert ist, die Dienste und Produkte in der ganzen EU anbieten kann. Dies ist bei Online-Casinos generell der Fall.
  • Zugzwang – allgemein scheint es, als sei Österreich unter Zugzwang, die Glücksspielregeln künftig deutlich zu ändern. Immer mehr Länder in der EU erstellen neue Glücksspielstaatsverträge und bieten Lizenzierungen im eigenen Land an. Zuletzt geschah dies in Deutschland, nachdem die Niederlande schon vorgelegt hatten. Die Neuregelung des österreichischen Glücksspielmarktes ist somit durchaus wahrscheinlich, denn der Staat verliert selbst am ›illegalen‹ EU-Glücksspiel. Die eingenommenen Gelder werden anderswo versteuert.

Natürlich ist die Neuregelung nicht einfach, wenn sie in die lange vertretenen Rechte eines Unternehmens eingreift. Mit einer Liberalisierung des Glücksspielmarkts würden die Casinos Austria eventuell enorme Verluste einfahren. Allerdings ist zu vermuten, dass die Spieler, die sich auch nach einer Liberalisierung nicht an die Casinos Austria wenden werden, ohnehin schon längst bei Casinos mit EU-Lizenzen spielen.

Was sollten Spieler bei der Anbieterwahl beachten?

Für Spieler selbst ist dieses Hickhack mit Lizenzen, Liberalisierungen und Regelungen nur von einem untergeordneten Interesse. Sie spielen zwar in einer sogenannten Grauzone, können aber nicht belangt werden. Hier hält das EU-Recht die Hand schützend über Spieler. Dennoch ist es immer ratsam, sich die Anbieter genauer anzusehen:

  • Lizenz – das Online-Casino muss in der EU lizenziert sein. Aktuell stammen die Lizenzen von Malta, das könnte sich bald ändern. Eine Lizenz in einem EU-Land bedeutet, dass das EU-Recht auch für den Spieler greift. Er nutzt nur die Dienstleistungsfreiheit.
  • Angebot – Online-Casinos lassen sich so schwer empfehlen wie Fußballmannschaften. Ja, beide Fangruppen gewinnen gerne, doch kommt es für jeden auf das gewisse Etwas an. Was bei Fußballfans die Heimatverbundenheit oder eine schöne Erinnerung aus der Kindheit sein kann, ist bei Casinofans das Spielangebot. Es muss zum Spieler selbst passen. Wer kein Interesse an Online-Spielautomaten hat, der wird nicht von einer Auswahl mit über 1.500 Spielautomaten glücklich. Wer kein Interesse an Pokertischen oder Roulette-Tischen im Live-Bereich hat, der wird sein Casino nicht aufgrund des riesigen Livebereichs mit diversen Pokertischen auswählen.
  • Bonus – er sollte als ein Schmankerl obendrauf verstanden werden, nicht aber als direkter Anreiz, sich anzumelden. Wichtig sind immer die Bedingungen, um den Bonus zu erhalten. Müssen einfach nur 10,00 Euro eingezahlt werden, um mit 20,00 Euro zu spielen, ist das kein Problem. Muss der Bonus jedoch erst zigfach umgesetzt werden, so können gerade unerfahrene Spieler viel Geld verlieren.
  • Zahlungsmöglichkeiten – die Einzahlung in Online-Casinos ist immer einfacher, da es viele Anbieter gibt. Wichtig ist es, die Auszahlungsbedingungen zu prüfen. Ab welchem Betrag wird ausbezahlt? Welche Anbieter stehen hierfür zur Verfügung? Gibt es einen Mindestbetrag für Auszahlungen und wie hoch ist dieser? Gerade ein hoher Mindestbetrag ist ein echter Garant dafür, Gewinne wieder zu verspielen.
Abbildung 2: durch die neue Glücksspielbehörde könnte sich der Markt in Österreich durchaus verändern. Bildquelle: @ Benjamin Lambert / Unsplash.com

Abbildung 2: durch die neue Glücksspielbehörde könnte sich der Markt in Österreich durchaus verändern. Bildquelle: @ Benjamin Lambert / Unsplash.com

Fazit – es tut sich was

Auch in Österreich verändert sich die Glücksspiellandschaft, was durch die neue Glücksspielbehörde deutlich aufgezeigt wird. Es folgt eine strikte Trennung zwischen Politik und Glücksspiel, aber auch eine raschere und einfachere Entscheidungsgewalt. Es fehlt nur noch, dass auch ausländische Casinos in Österreich lizenziert werden können und somit der Glücksspielmarkt allgemein liberalisiert wird. Dies dürfte allerdings nur noch eine Frage der Zeit sein. Umso mehr andere Länder eigene Lizenzen vergeben, desto mehr gerät auch Österreich unter Zugzwang. Denn: Die Spieler kennen keine virtuellen Landesgrenzen und nutzen die Chance, die die EU diesbezüglich bietet.

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