Mit rund 7,9 Millionen Besuchern im Jahr ist Wien eines der populärsten Ziele Europas für einen Städteurlaub. Dass dabei die Fahrt im Fiaker, der Prater, die Hofburg, Schloss Schönbrunn und der Stephansdom genauso wenig fehlen dürfen wie eine Tasse Kaffee im Cafe Central im Palais Ferstel oder einem der anderen Altwiener Cafehäuser, die einst als Treffpunkt der literarischen Welt galten, ist selbstverständlich.
Eine andere Attraktion, die österreichische Historie mit moderner Eleganz verbindet, wird allerdings eher übersehen. Obwohl das erste Casino Wien erst im Jahr 1961 eröffnet wurde, steht es keinesfalls hinter den Traditionshäusern Europas zurück.
Das fängt mit dem Gebäude an. Wer sich in stilvoller Abendgarderobe in Wien im Palais Esterhazy an die Spieltische begibt, wandelt in den Spuren illustrer Persönlichkeiten. Das Casino ist in der Kärtner Straße beheimatet und damit in einem der 14 Gebäude, die ab 1612 nach und nach von der später in den Fürstenstand erhobenen Familie zu einem weitläufigen Palais zusammengefügt und umgebaut wurden. Die glanzvollsten Tage erlebte das Palais, in dem unter anderem Joseph Haydn und Englands Seeheld Admiral Lord Horatio Nelson ein- und ausgingen während des Wiener Kongresses, der von 1814 bis 1815 tagte, um die europäischen Geschicke Europas nach der Niederlage Napoleons neu zu ordnen. Diplomaten und Adelige aus zahlreichen Ländern debattierten tagsüber und feierten des Nachts bei illustren Bällen auch im Palais Esterhazy.
Das heutige Casino ist im ältesten Gebäude in der Kärtner Straße untergebracht, das seit 1781 im Besitz der Esterhazys ist. Obwohl aufgrund eines Brandes 1968 und der anschließenden Renovierung nur noch wenige der ehemaligen Ausstattungsstücke im Empire-Stil vorhanden sind, lässt sich dennoch der Glanz der Vergangenheit erleben.
Das Glücksspiel hat überhaupt eine illustre Vergangenheit in Wien. Zu verdanken haben das die Österreicher ihrer Regentin Maria Theresia, die bereits im 18. Jahrhundert mit Leidenschaft beim Kartenspiel und bei Verlosungen mit viel Erfolg ihr Glück versuchte. Ob Fortuna dabei nachgeholfen wurde, um die Herrscherin froh zu stimmen, ist zwar nicht bekannt, aber dafür ist sie unter anderem in die Geschichte eingegangen, weil sie auch den einfachen Bürgern das sonst üblicherweise dem Adel vorbehaltene Glücksspiel erlaubte. Im Jahr 1751 eröffnete sie in Österreich das erste „Lotto di Genova“, eine von den Genuesern übernommene öffentliche Lotterie. Im darauffolgenden Jahr wurde in der Wiener Innenstadt die erste Ziehung durchgeführt.
Bei aller Lebenslust und Innovationsfreudigkeit galten an Maria Theresias Hof und ihren Spieltischen dennoch strenge Benimmregeln. Die sind in den renommierten Casinos in Europa auch weiterhin gang und gäbe. Wer sich in Monte Carlo, Baden Baden, Wien oder Venedig beim Glücksspiel amüsieren will, der sollte sich vorab mit der Etikette vertraut machen. Am einfachsten geht das, was das Spiel an sich anbelangt, in den zahlreichen Online Casinos, die auch in Europa immer populärer werden. Die meisten der virtuellen Spielbanken bieten außer ausführlichen Erklärungen zudem Gratis-Übungsspiele oder einen Willkommensbonus an.
Die österreichischen Online-Casinos befinden sich in der Hand einer Tochtergesellschaft der Casino Austria AG und sind damit halbstaatlich. Aber auch in anderen Online-Casinos dürfen die Österreicher zocken, sofern diese ihre Zulassung aus einem der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erhalten haben. Das bedeutet für die Kunden Rechtssicherheit sowie starken Daten- und Jugendschutz. Ein kurzer Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und das Impressum sollte genügen, um sich über das Lizenzgeberland sowie die Ein- und Auszahlungsbedingungen zu vergewissern. Danach lohnt es sich, die diversen Bonus-Angebote und Auszahlungsquoten anzugucken, die von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich sein können.
Wer sich mit den Spielregeln vertraut gemacht hat, kann dazu übergehen, an seiner Strategie zu feilen. Das gilt vor allem für Spiele wie Poker und Blackjack, bei denen der Zocker einen kühlen Kopf braucht, um seine Entscheidungen zu treffen. Das Gute daran ist, dass reines Glück bei diesen Spielen nur eine untergeordnete Rolle einnimmt.
Obwohl gerade Poker als Domäne der Amerikaner gilt, hat auch Österreich etliche Kartenasse hervorgebracht, die vor allem Online-Turniere benutzt haben, um ihr eigenes Spiel zu verbessern und an ihren Schwächen und Stärken zu arbeiten.
Was sich allerdings online nicht lernen lässt, ist ein Pokergesicht. Und auch die lässige Art, wie Filmheld James Bond im Casino aufzutreten, oder zu wissen, wie und wo das Getränk abgestellt werden darf, lassen sich nur in der echten Spielbank so richtig ausprobieren. Dafür können sich die Zocker in der virtuellen Einrichtung selbst im Pyjama an die Tische setzen und sich dabei fühlen wie ein Filmheld.
Viele Spieler wechseln gern zwischen den beiden Welten hin und her. Die landbasierten Spielbanken wie das Casino Wien bieten ein Gefühl der Weltgewandheit, das genau wie das abwechslungsreiche Rahmenprogramm und gepflegte Gastronomie den Casino-Besuch zum eindrucksvollen Erlebnis macht. Online-Casinos hingegen bieten schnelle, spannende Spiele, die allzeit verfügbar sind und auch ohne großes in Schale werfen genossen werden können.
Auf 2,3 Millionen Besucher sind die Häuser der Casino Austria im Jahr 2019 gekommen. Dabei erzielten sie einen Bruttospielertrag von 321,6 Millionen Euro. Größter Markt für die österreichischen Casinos ist dabei der große Nachbar Deutschland. Die Bundesbürger ließen 2019 rund 99,6 Millionen Euro in die Kassen der österreichischen Casinos fließen.
Im Gegenzug können die Österreicher künftig außer in landbasierten deutschen Casinos auch in Online-Casinos mit einer Lizenz aus der Bundesrepublik zocken. Als Teil des dortigen neuen Glücksspielstaatsvertrags sind ab dem 1. Juli 2021 im gesamten Land Online-Casinos erlaubt. Für den Anfang will die Bundesregierung 20 der lukrativen Lizenzen erteilen. Das füllt auch den Staatssäckel, weil Steuern und Abgaben bei Online-Casinos an das lizenzgebende Land fließen. Schon Maria Theresia wusste um den wirtschaftlichen Nutzen von staatlich geregeltem Glücksspiel für die Staatskassen, und daran hat sich bis heute nichts geändert.