Die meisten jungen Menschen haben damit keine Probleme. Sie sehen auch weit entfernte Dinge scharf. Sie nehmen Farben richtig wahr und können in der Dunkelheit selbst feine Kontraste erkennen. Doch auch in den Augen finden Alterungsprozesse statt, die das Sehvermögen beeinträchtigen können. Zudem gibt es zahlreiche Augenkrankheiten, die bis hin zum Verlust der Sehkraft führen können. Einige davon sind vielen bekannt wie Grauer Star, Grüner Star oder die Netzhautablösung. Andere sind weniger bekannt wie der Keratokonus. Wenn die Augen mit den Jahren immer schlechter werden, fragen sich viele, ob das am Alter liegt oder womöglich eine Erkrankung dahintersteckt.

Was kann eine Sehverschlechterung verursachen?

Eine Sehverschlechterung kann eine dauerhafte oder vorübergehende Sehstörung sein, die eines oder auch beide Augen betrifft. Schleichende Sehverschlechterungen können ohne Behandlung den Verlust des Augenlichts zur Folge haben, wie beispielsweise die Makuladegeneration. Oft bleiben die Ursachen für die Sehverschlechterung lange unentdeckt.

Keratokonus bleibt oft unerkannt

Abbildung 2: Den Keratokonus entdecken viele Augenärzte erst im fortgeschrittenen Stadium.

Bei einem Keratokonus wird die Hornhaut des Auges mit der Zeit immer dünner und wölbt sich vor. Die Sehschärfe kann dabei schwanken und allmählich immer schlechter werden. Wird die Erkrankung im Frühstadium entdeckt, bestehen gute Behandlungsmöglichkeiten. Am Anfang genügen meist formstabile Kontaktlinsen oder eine Brille in Kombination mit Kontaktlinsen. Doch meistens hat sich die Hornhaut schon so sehr zugespitzt, dass Linsen nicht mehr viel helfen oder sogar herausfallen. Dann ist ein operativer Eingriff notwendig. Oft ist bei einem Keratokonus eine Hornhauttransplantation die einzige Möglichkeit, das Sehvermögen wiederherzustellen.

Grauer Star – altersbedingte Trübung der Linse

Mit dem Älterwerden geht oft ein Problem mit den Augen einher. Dinge in der Ferne verschwimmen immer mehr, Blendungen machen zusehends Probleme. Grund dafür ist ein Problem mit der Linse. In jungen Jahren ist sie klar und durchsichtig, doch mit der Zeit trübt sie sich ein und verfärbt sich gelblich. Die Sehschärfe lässt langsam, aber sicher immer mehr nach. Zunächst kommt es zu keinen Behinderungen im Alltag. Verursacht die Sehbeeinträchtigung große Probleme im Alltag, gibt es die Möglichkeit einer Operation. Dabei entfernt ein Chirurg die beeinträchtigte Linse und ersetzt sie durch eine künstliche.

Grüner Star – zu hoher Druck zerstört den Sehnerv

Abbildung 3: Augentropfen helfen den zu hohen Augeninnendruck zu senken.

Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, führt in zehn Prozent der Fälle zur vollständigen Erblindung. Bei der Erkrankung kommt es zu Störungen am Sehnerv. Risikofaktoren für ein Glaukom sind ein zu hoher Augeninnendruck und eine Minderdurchblutung des Sehnervs. Im Augeninneren muss regelmäßig ein gewisser Druck vorliegen, sonst behält das Auge seine kugelige Form nicht. Der normale Augeninnendruck ist für das Sehen verantwortlich. Er sorgt dafür, dass die Hornhautoberfläche gleichmäßig glatt und schön gewölbt ist. Zudem sichert er den richtigen Abstand zwischen Netzhaut, Hornhaut und Linse. Dafür ist ein empfindliches Gleichgewicht von Produktion von Kammerwasser im Auge und Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge notwendig. Um einer Erblindung vorzubeugen, gibt es drucksenkende Augentropfen. Wenn das nicht ausreicht, ist es notwendig, in einem kleinen Eingriff den Abflusskanal für das Kammerwasser zu öffnen. Eine weitere Möglichkeit bildet ein mikrochirurgischer Eingriff zur Erweiterung der Ringvene im Auge. Danach kann das Kammerwasser wieder normal abfließen.

Makuladegeneration – Ablagerungen verzerren das Sehen

Die altersbedingte Makuladegeneration führt bei älteren Menschen über 65 häufig zur Erblindung. Ursache für diese Erkrankungen sind Ablagerungen an der Netzhaut, insbesondere an der Makula, wo sich der Bereich des schärfsten Sehens befindet. Allmählich schwindet die Sehfähigkeit. Von dieser Erkrankung sind etwa 25 Prozent der Menschen über 75 Jahren betroffen. Erste Anzeichen der Erkrankung sind unscharfe Gesichter, verzerrtes Sehen, verbogene Linien oder auch springende Buchstaben, Schilder in der Ferne sind kaum noch lesbar. Die Sehfähigkeit nimmt so weit ab, bis nur noch ein großer dunkler Fleck mittig im Gesichtsfeld wahrnehmbar ist. Die Diagnose der Makuladegeneration erweist sich als einfach. Wer auf einem karierten Blatt Lücken und verzogene Linien sieht, sollte sich schleunigst zum Augenarzt begeben.

Nachtblindheit – ein normaler Alterungsprozess

Abbildung 4: Normalerweise passt sich das Auge an die schlechteren Lichtverhältnisse an, bei Nachtblindheit bleibt dies jedoch aus.

Die Linse wird mit den Jahren milchig, weil die Stäbchenzellen in der Netzhaut geschädigt sind. Bestimmte Farben sind nicht mehr so gut erkennbar, weniger Licht dringt ins Auge und die Kontrastempfindlichkeit lässt nach. Mit dem Alter nehmen Menschen feine Unterschiede in der Helligkeit nicht mehr so gut wahr. Es kommt zur Nachtblindheit. Sind die Lichtverhältnisse schlecht, lassen sich Konturen und Details dann nur noch schlecht erkennen. Die Durchblutung der Netzhaut des Auges funktioniert nicht mehr so gut.
Die Netzhaut bekommt weniger Nährstoffe und die lichtempfindlichen Rezeptoren im Auge sterben ab.
Ältere Menschen brauchen daher viel mehr Licht, um dieselben Sehleistungen wie zuvor zu erzielen.

Fazit

Sehverschlechterungen sind immer ein Grund, den Augenarzt aufzusuchen. Nur er kann feststellen, woran es liegt, und entsprechende Behandlungsschritte einleiten. Eine unbehandelte Verschlechterung des Sehvermögens kann schlimmstenfalls die vollständige Erblindung zur Folge haben.

Fotocredits:
Abbildung 1: Pixabay © 3534679 (CC0 Creative Commons) 

Abbildung 2: Pixabay © newarta (CC0 Creative Commons) 
Abbildung 3: Pixabay © heungsoon (CC0 Creative Commons)
Abbildung 4: Pixabay © Tomasz Hanarz (CC0 Creative Commons)

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