NFTs haben Österreich erreicht: So gab es NFT Kunst im Wiener Leopold Museum zu sehen, im Wiener Belvedere gab es „Der Kuss“ von Klimt als NFT. Auch wenn der Erfolg mäßig war, so will man an der NFT Technologie festhalten. So bietet nun die Österreichische Post NFTs zum Kauf an. Und das Interesse ist – so die Österreichische Post – vorhanden. Und das, obwohl seit Anfang des Jahres der Krypto-Winter dominiert.

Nachfrage ist vorhanden: Die Österreichische Post ist zufrieden

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Seit 22. Juli stehen CSA Mystery Boxen zur Verfügung, das sind digitale Stickerpackungen, in denen sich je vier NFTs befinden, deren Farbwerte aber unterschiedlich häufig verteilt wurden.

Orientiert hat man sich an den Merkur-Zeitungsmarken, die mit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem vergünstigten Versand von Zeitungen ausgegeben worden sind. Dabei erschien die Serie in vier Farbwerten – vom zinnoberroten Merkur sind heute nur noch wenige Exemplare erhalten. Das heißt, er zählt zu den seltenen Briefmarken in Europa und ist die mit Abstand wertvollste Briefmarke Österreichs.

Entworfen wurde die Zeitungsmarke von Josef Axmann, einem Kupferstecher. Die Neuauflage im Jahr 2022 wurde von PR1MAL CYPHER designt, einem österreichischen Digitalkünstler, der unter anderem auch NFT Spezialist ist. Bislang wurden mehr als 400 Stück in 16 Ländern verkauft. Insgesamt gibt es 2.500 CSA Mystery Boxen. Von Seiten der Post sei man mit der aktuellen Nachfrage zufrieden.

Krypto-Winter hat die Stimmung getrübt

Als im Herbst 2021 viele Kryptowährungen auf ihre Rekordhochs zusteuerten, hätte man sich nicht gedacht, dass es wenige Monate später vorbei sein könnte. Aber seit Anfang des Jahres 2022 hat sich der Krypto-Winter entfaltet und die Preise stark nach unten gedrückt. Wer etwa über Bitcode Prime spekuliert, weiß, dass es starke Korrekturen gegeben hat. Lag der Preis des Bitcoin im November 2021 bei über 69.000 US Dollar, so rutschte er im Sommer 2022 unter die 20.000 US Dollar-Grenze ab.

Dass das natürlich auch Auswirkungen auf die NFTs hatte, ist nicht überraschend. Letztlich sind die NFTs ein Teil der Blockchain Technologie – und die Blockchain ist das Grundgerüst der Kryptowährungen.

Wobei anzumerken ist, die Blockchain beweist seit geraumer Zeit, auch ohne Kryptowährungen überleben zu können. So wird die Technologie in verschiedene Bereiche eingesetzt und konnte hier schon die eine oder andere Branche revolutionieren. 

Die Erwartungen der Museen wurden nicht erfüllt

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Bereits im Februar wurden von Seiten des Wiener Belvedere 10.000 digitale Ausschnitten von „Der Kuss“, einem Werk von Gustav Klimt, zum Verkauf angeboten. Somit war das Belvedere zugleich das erste Bundesmuseum, das sich mit der NFT Technologie befasst hat. 2.415 Stück wurden bis Mitte Mai verkauft. Der Einzelpreis: 1.850 Euro. Das heißt, das Belvedere nahm mit diesem Projekt 4,4 Millionen Euro ein. 

Davon wurden, so die Angaben des Museums, 175 NFTs am Sekundärmarkt weiterverkauft – jedoch mit einem Wertverlust. Das deshalb, weil Wertsteigerungen erst realistisch sind, wenn eine Edition ausverkauft ist. Es würde aber noch genügend digitale Ausschnitte von „Der Kuss“ geben. Von Seiten des Bundesmuseums gehe man auch davon aus, dass nicht alle noch zur Verfügung stehenden NFTs verkauft werden.

Aber auch das Leopold Museum hat sich auf NFTs konzentriert. So wurde eine NFT Kollektion von Egon Schiele veröffentlicht. Zu den 24 Werken gehörte auch das verloren geglaubte Frühwerk „Leopold Czihaczek am Klavier“. Die Werke von Schiele wurden in drei Kategorien unterteilt: „Ultra Rare“ (Ausrufpreis: 100.000 Euro), „Super Rares“ (Ausrufpreis: 15.000 Euro) und „Rares“ (Ausrufpreis: 499 Euro). „Leopold Czihaczek am Klavier“ wurde in die Kategorie „Special Rare“ eingeordnet und lag bei 999 Euro.

Von Seiten des Leopold Museums hat man Einnahmen von rund 1 Million Euro erwartet. Das Geld hätte in die Restaurierung, Erhaltung und auch in den Ankauf neuer Kunstwerke fließen sollen. Jedoch blieb man deutlich hinter den Erwartungen. Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen durfte sich das Leopold Museum aber nicht darüber äußern, wie hoch die Einnahmen am Ende wirklich waren. 

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