In der Feldmühlgasse 11 in Unter St. Veit steht eine schmucke Villa aus den 1920er Jahren, die in ihrem inneren eine historische Besonderheit beherbergt. Die zweigeschossige, großbürgerliche Villa wurde nämlich auf und um das letzte Atelier erbaut, in dem Gustav Klimt von 1911 bis zu seinem Tod 1918 gearbeitet hat.
Und genau diese Doppelnatur des Gebäudes erhitze lange Zeit die Gemüter. Die einen wollten dieses Atelier wieder in seinen Originalzustand zurückversetzen, andere gar die Villa abreißen und nur einer beherzten Bürgerinitiative ist es zu verdanken, dass die Villa und das Atelier 2011 saniert und revitalisiert wurden.
Seit 2013 ist das Atelier wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und wurde Stück für Stück anhand alter Fotografien wieder nachgebaut. So kann man sich einen Eindruck über die ehemalige Arbeitsumgebung von Klimt machen. Das obere Stockwerk der Villa kann für Feiern und Events gemietet werden.
Die Klimt Villa
Bereits um 1860 befindet sich an der Stelle der Villa ein ebenerdiges Gebäude in einem großen, verwilderten Garten, das 1896 seine ersten Um- und Zubauten erhält. Der Umbau zur zweigeschossigen neobarocken Villa mit Freitreppe, im „Rosenkavalier-Stil“ erfolgte erst nach der Zeit Klimt’s in den 1920er Jahren.
Das Atelier von Gustav Klimt
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Die Fenster auf der linken Seite gehören zur ehemaligen „Außenwand“ des ursprünglichen Ateliers. Die Bögen auf der rechten Seite kamen erst später hinzu.
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Dies ist das rekonstruierte Empfangszimmer. Hier wird Klimt’s Liebe zu japanischer und afrikanischer Kunst deutlich.
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Die Originalmöbel wurden von Josef Hoffmann entworfen und von der Wiener Werkstätte produzierten. Sie wurden von der HTL-Mödling liebevoll nachgebaut.
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Der Teppich wurde ebenfalls von Josef Hoffmann entworfen und bei der Firma Backhausen als „Modell Glockenblume“ produziert. Da zur Rekonstruktion des Teppichs lediglich ein Schwarz-Weiß Foto zur Verfügung stand konnte der Teppich erst nach dem Fund eines Teppichmusters bei der Fa. Backhausen, von dieser originalgetreu reproduziert werden.
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Das Atelier von Gustav Klimt wurde nach einem Foto von Moritz Nähr, das um 1917/18 entstanden ist, nachgebaut.
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Auf den Staffeleien befinden sich die Gemälde „Die Braut“ und „Dame mit Fächer“. Auf dem Bett befinden sich Repliken der Malerkittel von Gustav Klimt.
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Hier sieht man das große Panoramafenster, das im Zuge der Renovierung ebenfalls rekonstruiert wurde.
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Die Farben stammen noch aus der Zeit Klimt’s. Aber man könnte mit ihnen sofort malen, sie sind noch intakt.
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Hier sieht man Kleidung und Einrichtungsgegenstände aus der Zeit Klimt’s.
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Das sind Original-Teile von Damen-Wäschestücken
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In diesem Zimmer sieht man eine Replik des Bildes „Obstgarten mit Rosen“. Als botanische „Zeitzeugen“ haben sich westlich des Ateliers zwei originale Rosenstöcke erhalten. Das 1912 entstandene Gemälde spiegelt mit ziemlicher Sicherheit diesen westseitigen Teil des Ateliergartens wider, wo nach Beschreibungen Egon Schieles vor den Fenstern Rosen zu sehen waren.
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Dieser Heizungsregler ist eines der wenigen Originale aus der Zeit Klimt’s. Hier hat der Meister höchstselbst die Raumtemperatur eingestellt.
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Dies sind Repliken von Kleidern, die Emilie Flöge, die Lebensgefährtin von Gustav Klimt getragen hat. Links ein, wahrscheinlich von Kolo Moser entworfenes Reformkleid.
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Für Naturstudien hatte Klimt sogar ein Skelett in seinem Atelier.
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Zahlreiche Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Leben Gustav Klimt’s
Das Obergeschoß der Klimt Villa
Die Klimtvilla bietet neben den Gedenkräumen auch noch weitere stilvolle Räumlichkeiten die sich wunderbar für Hochzeiten, Vernissagen, Konzerte, Tagungen, Empfänge und andere Feierlichkeiten eignen. Auch der Gartenbereich und die wunderschöne Freitreppe können gemietet werden. Alle Infos →
Klimt Villa – Kontakt
Feldmühlgasse 11, 1130 Wien
Web | Facebook
Öffnungszeiten 2017
1. April bis 31. Dezember 2017
Do., Fr. Sa. 10-18 Uhr
Dienstag und Mittwoch gegen Voranmeldung
Fotocredits: Christine Khom Fotografie
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